
der mensch gleicht einem haus, gewachsen aus fleisch und geist. in ihm öffnen sich räume, die man nicht mit türen, sondern mit empfindungen betritt. da ist der traumraum, wo bilder wie flüchtige gäste durch die fenster des schlafes treten. der gedankenraum, eine kammer voll stimmen, in der sich ordnung und chaos um denselben tisch setzen. der bilderraum gleicht einem atelier, wände behangen mit visionen, skizzen des möglichen. in der stille wartet ein leerer saal, scheinbar unmöbliert, doch von unendlicher weite. die sehnsucht wohnt im dachgeschoss – ein fenster, das hinaus ins offene weist. und im resonanzraum hallen begegnungen nach, wie musik, die nicht verklingt, sondern antwort sucht.
dieses haus ist nie fertig gebaut; wir gehen darin umher, öffnen türen, verschliessen andere, und entdecken immer wieder neue räume, die wir selbst erschaffen.
